Praxis für Homöopathie
Thomas Mickler
Heilpraktiker
Hardenbergstr. 2
D-45472 Mülheim an der Ruhr

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Constantin Lippe (1840-1885):
Ein Fall von Nasenbluten, geheilt mit Pulsatilla (Kühchenschelle)


Kommentar: Diese Arznei, nämlich Pulsatilla pratensis, wurde allein bei den Fallbeispielen dieser Internetseite schon mehrfach als Arznei benutzt, und zwar für völlig unterschiedliche Diagnosen (Mittelohrentzündung, Diarrhoe).
Die Diagnose "Nasenbluten" ist auf keinen Fall geeignet, dafür einfach Pulsatilla zu verschreiben, weil man eine Arznei nicht nach der Diagnose, sondern nur nach den individuellen Symptomen verschreiben kann.
Schon 1846 wurden in Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch 104 Arzneien genannt, die bei Nasenbluten in Frage kommen können, unter denen man jedoch nach den Symptomen die Heilende auswählen muß.
Für die Homöopathie typisch ist übrigens, dass dieser Patient heute in einer homöopathischen Praxis im besten Fall immer noch immer diesselbe Arznei verschrieben bekommen würde, und diese würde heute genauso heilen wie damals, weil eine Arzneipflanze heute keine andere ist als vor 150 Jahren.


Ein Deutscher, blond, 25 Jahre alt, hatte seit zwei Wochen eine starke Blutabsonderung aus der Nase. Er wurde gemäß der pathologischen Sicht des Falls behandelt, doch die Hämorrhagien verstärkten sich noch, obwohl er Blutungsstiller und anderes einnahm; schließlich wurde Chininsulfat verabreicht. (Warum?)

Bei der Untersuchung des Patienten nach den Anweisungen HAHNEMANNS fand ich folgende Umstände vor: - Die Absonderung war zum Teil blasses, zum Teil geronnenes Blut, und die Absonderung war wechselnd in ihrer Intensität. Wenn er aus der Kälte in ein warmes Zimmer kam, konnte er sicher sein, dass er Nasenbluten bekommen würde. Beim Hinlegen tropfte ihm das Blut aus der Nase, wenn er sich aufsetzte, stoppte die Blutung. Er hatte eine dumpfes, schweres Gefühl über den Stirnhöhlen. Er war sehr mutlos, insbesondere nach der letzten Blutung, die einem Pint [Anm. d. Übers.: 0,473 Liter] entsprach.

Wir haben in diesem Fall die charakteristischen Indikationen für Pulsatilla, und er bekam eine Dosis von der MM*; er verlor nur noch zwei Tropfen schwarzes Blut, nachdem er das Mittel bekommen hatte, und nach mehr als drei Monaten hatte er noch keinen Rückfall gehabt. Das war eine Pulsatilla-Hämorrhagie, teilweise flüssig und teilweise geronnen, und wechselnd in der Intensität und schlimmer beim Gehen in ein warmes Zimmer und in einer liegenden Position.

* MM: M bedeutet 1000, also eine C 1000.000, d.h in einer unglaublich hohen Verdünnung, die jeder Vernunft zu widersprechen scheint.

 

Quelle: Constantin Lippe: Clinical Contributions. The Organon 1878; 1: 267-271
© Übersetzung:  Thomas Mickler

 
   
 
  © Thomas Mickler zuletzt aktualisiert: 15.10.2013