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Aus unserem LeserkreiseZur Behandlung der Maul- und Klauenseuche mit dem in der homöopathischen Zentral-Apotheke von Dr. Willmar Schwabe hergestelltem Spezifikum (Pulsatilla in hom. Verdünnung.)Kommentar: In älteren Homöopathie-Zeitschriften, hier in der Leipziger Populären Zeitung für Homöopathie von 1912, findet man immer wieder Lesenswertes, zum Beispiel interessante Erfahrungsberichte, die verdeutlichen, wie sehr die Homöopathie auch damals in der Bevölkerung verankert war. Eine alte Kundin schreibt: "Als ich 20 Jahre alt war, kam ich zum Gutsbesitzer M. in Aderstedt als Wirtschaftsmamsell und war dort von 1872-1906. Dort war es meine Pflicht, im Stalle bei Pferden, Ochsen, Kühen, Geflügel und im Haushalt mich fleißig umzutun. Ich tat alles mit Vergnügen, auch die Pflege des erkrankten Viehes und hatte viel Lust zur Landwirtschaft. Im Jahre 1875 brach die Seuche im Orte aus, wir hatten aber Ihr Mittel noch nicht. Das war recht schlimm; die Euter der Tiere waren voll Blasen, ebenso das Maul, die Beine lahm und keine Milch. Die Seuche dauerte sehr lange und ein schwerer Simmentaler Bulle krepierte an der Seuche. Nach einigen Jahren kam die Seuche wieder ins Ort, aber wir hatten Ihr Mittel schon. Herr M. sagte mir, geben Sie den Kühen und Ochsen etwas ein. Ich nahm nun mein Fläschen und die Schachtel mit Oblaten und gab zuerst jedem Stück täglich einmal die bestimmten Tropfen als Vorbeugemittel ins Maul; wenn alles gesund blieb, machte ich es ins Wasser und besorgte es immer zuverlässig. Wir hatten lange Zeit keine Seuche mehr. Als sie wieder auftrat, sagte mein Herr zu mir, geben Sie den Kühen und Ochsen wieder ein, denn beim Gutsbesitzer G. ist die Seuche ausgebrochen. Da ich viel zu tun hatte, so unterließ ich das Eingeben. Als mittags die Ochsen vom Felde heimkamen, ich sehe es noch wie heute, sah ich den einen Ochsen links, den anderen rechts lahm gehen und einige knirschten mit den Zähnen. Wir hatten die Seuche, und wer war Schuld? ich, denn ich hatte nicht eingegeben. Meine Angst war groß. Ich nahm nun meine Flasche und die Oblaten, dann aber los: ich gab dreimal täglich 5-10 Tropfen, und ohne daß Ochsen zu stehen kamen, war die Seuche wieder fort. Der Hofmeister sagte zu mir: Mamsell, das hätte ich nicht geglaubt, daß unsere Ochsen wieder gehen konnten! Die schlimmsten standen wohl zwei Tage, binnen acht Tagen aber war die Seuche wieder verschwunden. Wenn Ihr Mittel in zuverlässige Hände gegeben wird, hilft es bestimmt." Hochachtungsvoll
Quelle: Leipziger Populäre Zeitschrift
für Homöopathie (Offizielles Organ des Bundes homöopathischer
Laienvereine Deutschlands), 1. Mai 1912; 43. Jahrgang, Heft 8 u 10:
Seite 111 |
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